Korsika – Mare à Mare sud

Etappe 7: Von Burgo nach Olmeto

Der letzte Tag führt uns durch ein Felsenmeer mit wunderbaren Ausblicken auf die Bucht von Propriano. Unsere Wanderung endet in Olmeto wo wir es uns einen Tag lang bei korsischem Essen gut gehen lassen.

Steckbrief

Region: Südkorsika / Alta Rocca

Länge: 9,9 km

Höhenmeter: 685 m

Tourenzeit: 5:05 h

Wanderzeit (in Bewegung): 3:35 h

Höchster Punkt: 835 m

Tiefster Punkt: 330 m

Schwierigkeit: moderat

Wegbeschreibung

Heute ist der letzte Wandertag angesagt. Wir wollen noch eine Etappe auf dem mare et monti sud bewältigen, als Bonus sozusagen.

Als Wegbeschreibung dient uns nur eine Wanderkarte (1:60000, Korsika Süd), deren Höhenlinien uns aber manchmal ungenau erschienen. Wir müssen erst die Straße hinauf, anschließend durch einen abgebrannten Wald und auf einen Forstweg. Die direkte Morgensonne treibt die Temperatur unerbittlich gegen die oberen 20 Grad.

Vor uns liegt der Bocca Di U Vint’unu. Wir haben die Wahl, entweder auf dem Forstweg ohne Schatten um die Kuppe herumzulaufen oder die 650 Höhenmeter auf einen schattigen Pfad in Angriff zu nehmen. Die Beine sind morgens schon schwer, die letzten Tage haben ihre Spuren hinterlassen. Wir entscheiden uns für den Anstieg und wollen die letzte Kraft raushauen!

Hinauf auf den Bocca di u Vint'unu
Hinauf auf den Bocca di u Vint'unu

Der Weg steigt moderat, übermanngroßes Buschwerk spendet noch ausreichenden Schatten, wir verfallen bald in unseren Trott und gehen langsam aber stetig auf die Höhen. Oben erstreckt sich ein lichter und angenehm kühler Steineichenwald, der mit großen Findlingen durchsetzt ist. Die Bäume weichen den Steinen und mehr Buschwerk und wir finden uns alsbald in einem tollen Felsenmeer wieder. Olmeto liegt in greifbarer Nähe am Gegenhang.

Bucht von Propriano
Bucht von Propriano

So reizvoll die Umgebung ist, so beschwerlich gestaltet sich der Abstieg. Wir müssen durch das Felsenmeer hinab, die natürlichen Stufen zehren arg an den verbliebenen Kräften. Auf halber Höhe rasten wir auf einem kleinen Felsvorsprung im Schatten einer Steineiche. Der Überblick über Propriano mitsamt Bucht und Olmeto mitsamt dem Bergwald im Hintergrund ist wunderbar!

Durchs Felsenmeer
Durchs Felsenmeer

Die gleiche Strecke geht es nochmal hinunter ins Tal von Olmeto. Der Weg hinauf ins Dorf ist gleichzeitig der Kreuzweg der örtlichen Pfarrgemeinde. Die letzten Meter sind dem Scheinheiligen St.Ufen (Schmerzpatron aller Rucksackwanderer) geweiht. Wir erklimmen mit letzter Kraft die Treppe und haben nach 7 Tagen, 100km und 11000 Höhenmetern brutto unser Ziel erreicht. Yeeha!

Olmeto
Olmeto

In Olmeto bleiben wir zwei Nächte und haben uns dazu das Hôtel Santa Maria herausgesucht. Unterwegs und aus unserem Reiseführer haben wir erfahren, dass man bei “Chez Mimi” ausgezeichnet korsisch essen kann. Und Glückspilze wie wir sind, stellen wir fest, dass das Restaurant von Santa Maria “Chez Mimi” heißt 🙂

Das Hotel ist hinter der Kirche und zum Glück nicht direkt an der Ortsdurchfahrt. Die Straße in Olmeto ist so eng, dass der Verkehr hier einspurig verläuft und durch eine Ampel geregelt wird. Die Sitzgelegenheiten der beiden Cafés sind so dicht an der vielbefahrenen Straße, dass man hier keine ruhige Minute verbringen kann. Aber dafür haben wir den Garten des Hotels.

Das Essen der alten Mimi ist wirklich ausgezeichnet. Fischsuppe vom Feinsten, das typisch korsische Wildschwein und Lamm in Soße, alles sehr sehr gut. Das Frühstück ist schon fast selbstverständlich das Beste auf der ganzen Strecke, hier merkt man den Unterschied zwischen Hotelbetrieb und Herberge. Und dabei kostet die Übernachtung mit Halbpension nicht mehr als in den Herbergen. Leider war unser Zimmer hier klein und stickig und das Bad renovierungsbedürftig.

Fazit

Die Etappe war anstrengend, aber der Weg über den Bocca Di U Vint’unu hat sich gelohnt.

In Olmeto gibt es nichts, was man sich ansehen müsste. Der Ort ist laut und eng. Es gibt hier einige große Restaurants, die mit Pizza Urlauber und Busgesellschaften aus Propriano anlocken wollen. Das lässt man lieber sein und geht zu Mimi was Richtiges essen!